Stromtrassen / Gesundheit / elektromagnetische Felder

Ackern unter Spannung

Im Zuge der Energiewende werden neue Stromtrassen errichtet, als Frei­leitung oder Erdkabel. Doch schaden die beim Stromfluss entstehenden elektrischen und magnetischen Felder unserer Gesundheit?

Neue Höchstspannungs­leitungen – aufgehängt an kirchturmhohen Stahlgittermasten oder als Erdkabel verlegt – bringen Windstrom aus dem hohen Norden ins Landesinnere. Für den Transport werden sehr ­hohe Spannungen verwendet, in der Regel 220-Kilovolt (kV)- und 380-kV-Wechselstromleitungen. Entlang dieser Leitungen und im Umfeld von Umspannanlagen ­treten niederfrequente elektrische und magnetische Felder auf. Abhängig von ihrer Stärke nehmen diese Einfluss auf den menschlichen Körper. Manch Anwohner und Landwirt fragt sich daher, ob das Wohnen bzw. Ackern in unmittel­barer Nähe der Leitungen auf Dauer krank machen kann.

Grenzwerte sollen schützen

Elektrische Ströme gibt es auch im menschlichen Körper. Sie steuern beispielsweise den Herzschlag und Muskelbewegungen. Kritisch kann es werden, wenn von außen niederfrequente elektrische oder magnetische Felder auf den Körper einwirken und hier zusätzliche elektrische Felder erzeugen, die die Nerven-, Muskel- und Herzfunktion stören.

Da bei der Stromübertragung entlang der Übertragungsleitungen elektrische und magnetische Felder auftreten, hat der Gesetzgeber zum Schutz der Gesundheit ­bestimmte Grenzwerte festgelegt. Diese dürfen bei der Inbetrieb­nahme oder bei wesentlichen Veränderungen einer Anlage nicht überschritten werden (siehe Kasten „Regelungen“).

Regelungen
- Bundesweit gibt es keine ­Regelung, die einen Mindest­abstand von Hochspannungs­leitungen zu Wohngebäuden vorschreibt. Maßgeblich ist, dass die gesetzlichen Grenzwerte für elektrische Feldstärken und magnetische Flussdichten eingehalten werden.
- Für den Neubau von Freileitungstrassen mit Wechselstrom, die eine Frequenz von 50 Hertz und eine Nennspannung von 200 Kilovolt und mehr aufweisen, gilt jedoch ein...