Kennen Sie Hobby Horsing? Falls nicht, dann geben Sie das Stichwort gerne mal bei Youtube ein. Wenn dort Hobby-Horsing-Athletinnen mit ihrem Steckenpferd im starken Trab durch die ganze Bahn wechseln, lassen sie manches Dressurpferd blass aussehen. Und wenn sie einen Springparcours absolvieren, liegt die Latte schon mal bei deutlich über 1 m. Vor drei Jahren haben wir diese Trendsportart, die ursprünglich aus Finnland kommt, im Wochenblatt vorgestellt.
Rumoren in der Reiterszene
Jetzt hat Hobby Horsing allerdings für Rumoren in der Reiterszene gesorgt. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung setze falsche Prioritäten, wenn sie Prüfungen mit dem Steckenpferd in die Wettbewerbsordnung aufnehme. Der Verband solle sich doch lieber um das Reiten auf echten Pferden kümmern, bevor er Energie und Personal in die Trendsportart investiere. Das findet zum Beispiel Olympiasieger Klaus Balkenhol.
Sicher: Reiten lernt man nur auf echten Pferden und nicht auf einem kurzen Stock mit angeschraubtem Pferdekopf. Aber die Wartelisten vieler Reitvereine und -schulen sind lang und der Unterricht ist eine kostspielige Angelegenheit. Auch darum bieten immer mehr Reitvereine Hobby-Horsing-Kurse an und Grundschulen integrieren den Sport in ihr Ganztagsangebot.
Reitbahn-Regeln "erlaufen"
Vorteil fürs „echte“ Reiten: Zumindest manche Reitbahn-Regeln nimmt der Hobby-Horsing-Nachwuchs aus der Trainingsstunde mit nach Hause.
Und ganz nebenbei: Ein Sturz vom Steckenpferd dürfte deutlich weniger schmerzen als der aus dem Sattel, die besten Freunde aus Plüsch fressen keinen Hafer und auf den teuren Tierarzt kann man auch verzichten.
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