Kennen Sie das? Eigentlich sind Sie gerade mit etwas ganz anderem beschäftigt. Doch dann blinkt etwas auf dem Bildschirm Ihres Smartphones auf oder es machte „Bing!“. Und bevor Sie richtig darüber nachdenken, was da gerade passiert ist, halten Sie schon Ihr Handy in der Hand. Noch schlimmer: Manchmal schnappen wir uns unser Smartphone sogar ganz ohne dass es auf sich aufmerksam gemacht hat. Einfach aus purer Gewohnheit. Und wenn wir es schon in der Hand haben, können wir ja „nur mal kurz“ bei Instagram reinschauen oder auf die Umfrage im Gruppenchat antworten.
Zeit-Limits für jede App
Doch dem unterbewussten Tippen auf Apps und dem ewigen Scrollen kann Einhalt geboten werden: Sowohl Android- als auch Apple-Geräte bieten Einstellungen an, mit denen sich die Bildschirmzeit einfacher kontrollieren lässt. Wir stellen Ihnen nützliche Anwendungen vor.
„App-Limits“ bei Apple: Gehen Sie zunächst in Ihre Einstellungen. Unter dem Reiter „Bildschirmzeit“ finden Sie den Punkt „App-Limits“. Hier können Sie für jede App einen bestimmten Zeitraum festlegen, wie lange Sie die App pro Tag maximal nutzen wollen. Haben Sie diese Funktion aktiviert, erinnert Sie Ihr Smartphone daran, sobald Sie Ihre angegebene Zeit in der App verbracht haben. So können Sie ungewolltem stundenlangen Scrollen einfach entgegenwirken.
App-Timer bei Android: Selbige Funktion gibt es auch bei Android-Geräten. Öffnen Sie unter „Einstellungen“ den Menüpunkt „Digital Wellbeing und Jugendschutzeinstellungen“. Hier müssen Sie die Funktion „Digital Wellbeing“ aktivieren. Ist das geschehen, erscheint eine Übersicht darüber, wie viel Zeit Sie an welchem Tag am Smartphone verbracht haben. Allein diese Information kann schon sehr aufschlussreich sein. Darunter haben Sie die Möglichkeit, für jede App einen „App-Timer“ zu stellen – sprich: festzulegen, wie viele Minuten am Tag Sie die Anwendung höchstens nutzen möchten. Haben Sie für „Instagram“ beispielsweise 15 Minuten eingestellt, erscheint nach 14 Minuten der Hinweis, dass Ihre Zeit gleich abgelaufen ist.
Auszeit, außer für …
„Auszeit“ bei Apple: Auch eine Auszeit für alle Apps ist möglich. Die Funktion dazu finden Sie ebenfalls unter „Bildschirmzeit“ und dann unter dem Reiter „Auszeit“. Hier können Sie alle Apps für einen bestimmten Zeitraum sperren, sodass Sie diese nur durch einen zweiten Klick öffnen und nutzen können. Das geht auch für eingehende Nachrichten und Anrufe. Besonders praktisch: Unter „Kommunikationslimits“ lassen sich bestimmte Kontakte von der Regelung exkludieren. So verpassen Sie keine Anrufe von Ihrem Partner/Ihrer Partnerin, der Kita oder Schule, werden aber ansonsten in Ruhe gelassen.
„Bitte nicht stören“ bei Android: Bei Android-Geräten nennt sich eine ähnliche Funktion „Bitte nicht stören“. Einrichten lässt sie sich in den Einstellungen unter dem Menüpunkt „Benachrichtigungen“. Suchen Sie hier nach „Allgemeines“ und dann nach „Bitte nicht stören“. Hier können Sie beispielsweise festlegen, dass alle Anrufe eingehen dürfen und Sie von bestimmten Personen auch Whatsapp-Nachrichten erhalten können. Einmal eingerichtet, können Sie die Funktion bei Bedarf mit zwei Tipps auf den Bildschirm aktivieren. Das Feld dazu finden Sie in dem Menü, in dem Sie beispielsweise auch den Flugmodus aktivieren oder die Taschenlampe einschalten.
So lange nutzen wir Social Media jeden Tag
Soziale Medien sind im Alltag der meisten Deutschen präsent. Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie aus dem Jahr 2023 nutzt rund die Hälfte der Bevölkerung im Alter ab 14 Jahren soziale Medien mindestens einmal pro Woche. Ein Drittel der Befragten besucht Instagram, Facebook, Snapchat und Co täglich. Insgesamt verbringen Deutsche im Schnitt 35 Minuten ihres Tages auf den sozialen Medien. Dabei gibt es extreme Unterschiede zwischen den einzelnen Altersgruppen:
- Unter 30-Jährige nutzen die Netzwerke 69 Minuten,
- 30- bis 49-Jährige 34 Minuten und
- 50- bis 69-Jährige nur noch 18 Minuten pro Tag.
Per se ist die Nutzung sozialer Medien nichts Schlechtes. Alle Netzwerke bieten eine Reihe von Vor- und Nachteilen zum Beispiel in Bezug auf die Identitätsbildung oder die soziale Eingebundenheit. Unabhängig davon, ob einem die Apps gut tun oder nicht, kann es manchmal schwierig sein, den Überblick über die eigene Nutzung zu behalten. So gaben bei der JIM-Studie von 2023 – einer Befragung von Jugendlichen zwischen zwölf und 19 Jahren – 61 % an, dass es oft vorkomme, dass die Befragten mehr Zeit am Handy verbrächten als sie eigentlich geplant hatten.
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