Schwarz-grün in NRW: Geräuschlos, aber ohne Profil
Heile Welt in Nordrhein-Westfalen? Während die Ampelregierung in Berlin laut polternd debattiert und den Eindruck erweckt, das Bündnis aus SPD, Grüne und FDP könne jederzeit auseinanderfliegen, ist es in Düsseldorf ruhig. Die schwarz-grüne Landesregierung arbeitet seit gut zwei Jahren stabil. Für viele angenehm geräuschlos. Doch das hat seinen Preis.
NRW steht als bevölkerungsreichstes Bundesland und starker Industriestandort vor gewaltigen Herausforderungen – vor allem wirtschafts- und gesellschaftspolitisch. In den großen Linien wirkt die Koalition geeint. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und seine Stellvertreterin Mona Neubaur (Grüne) scheinen miteinander zu funktionieren. Das sorgt für Ruhe und strahlt positiv aus.
Das relativiert die Zwischenbilanz von NRW-Agrarministerin Silke Gorißen (CDU). Sie hat Waldbauern durch die Streitverkündung bei der Holzvermarktung und den "Kassensturz" bei der forstlichen Förderung verärgert. Bei Landwirten punktet sie zwar damit, dass sie viel auf Höfen ist, zuhört und Dinge sagt, die eins zu eins auch eine Vertreterin eines Bauernverbandes sagen könnte. Einen großen politischen Erfolg kann sie bisher allerdings nicht vorweisen. Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) aber auch nicht. Umwelt- und Naturschutzverbände hatten aufgrund seiner politischen Erfahrung große Hoffnungen in ihn gesetzt, sind aber ebenfalls enttäuscht.
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