Die Sonne gewinnt an Kraft, erste Blumen blühen und aufgeweichte Wege trocknen. Der Frühling hält Einzug. Ob als Familie oder allein lohnt sich nun wieder der Besuch im Freilichtmuseum. Zwischen alten Höfen und Häusern erwacht ein Stück Vergangenheit zum Leben. Zusätzlich warten neue Ausstellungen auf die Gäste.
Deutsche Bodenschätze
Im Westfälischen Freilichtmuseum in Hagen geht es vom 5. Mai bis zum 31. Oktober 2024 um Deutschlands Bodenschätze. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die vier Rohstoffgruppen „Steine und Erden“, „Industrieminerale“, „Metalle“ und „Energierohstoffe“. Zu jedem Bodenschatz gibt es eine besondere Geschichte, die Schlaglichter auf die Herkunft und den Einsatz wirft.
Im gleichen Zeitraum findet die Sonderausstellung „Macheten, Tabak, Edelsteine – Koloniale Spuren in Handwerk und Gewerbe“ statt.
An 15 Stationen im Gelände und im Sonderausstellungshaus entdecken Gäste Verbindungen zwischen Handwerks- und Gewerbebetrieben in Westfalen und dem Kolonialismus.
Zwei Termine lassen das Herz von Oldtimerfreunden höher schlagen: Am 1. Mai findet das Treckertreffen von 11 bis 17 Uhr statt. Historische Schlepper knattern dann durch das Mäckingerbachtal. Am Pfingstsonntag, 19. Mai, ist von 11 bis 17 Uhr das Oldtimertreffen. Autos zahlreicher Farben und Fabrikate lassen sich entdecken.
Making of - Museum im Werden
Das Themenjahr im Freilichtmuseum in Detmold läuft bis zum 31. Oktober unter dem Titel „MAKING-OF – Museum im Werden“. Die Ausstellung rückt die Entwicklung des Museums in den Fokus. Thematisch reicht sie vom Aufbau der ersten historischen Gebäude im Museumsgelände über das Umsetzen von Häusern, dem sogenannten Translozieren, bis hin zum gerade entstehenden neuen Eingangs- und Ausstellungsgebäude.
Ergänzend zur bekannten Dauerausstellung in den 120 historischen Gebäuden erhalten Besucherinnen und Besucher an verschiedenen Stationen im Museumsgelände Einblicke in die Bauprojekte des Museums früher und heute. Die Werkstattzentrale im Paderborner Dorf ist dafür der Dreh- und Angelpunkt. Sie bietet neue Perspektiven auf die Gründungsphase des Museums. Zusätzlich geht das Museum außer Haus – mit einer temporären Präsenz in der Detmolder Innenstadt sowie mobil in einzelnen Stadtteilen. Außerdem bietet das Museumsteam Führung auf der Baustelle an.
Auf den Spuren des Klimas
Ein neuer Klimapfad wartet auf die Besucherinnen und Besucher des Freilichtmuseums Cloppenburg. Er geht dem menschengemachten Wandel von Natur und Umwelt während der vergangenen 150 Jahre nach. Dabei hinterfragt er den menschlichen Umgang mit Technologie, Ressourcen, Landschaft und Klima. Unsere Welt ist das Ergebnis einer langen, sich stetig beschleunigenden Entwicklung.
Von der heutigen Freizeitgesellschaft führt der Klimapfad über die Konsumgesellschaft der 1970/80er sowie „Wirtschaftswunder“-Zeit der 1950/60er-Jahre zurück in die durch die beiden Weltkriege verursachten Notzeiten und endet schließlich in der vorindustriellen Agrargesellschaft.
Kitsch im Mittelpunkt
„Grässliche Glückseligkeit – Faszination Kitsch“ heißt die Ausstellung, die im Rheinischen Freilichtmuseum in Kommern am 5. Mai startet. Als minderwertiger Ramsch verrufen, steht Kitsch in der Wahrnehmung heute für das übertrieben Rührselige, Niedliche und Überflüssige. Doch egal ob Gartenzwerg, Arztroman oder Porzellangeschirr – in jedem Haushalt finden sich kitschige Dinge, die wir lieben und in Ehren halten. Was steckt also hinter dem grellen Alleskönner? Was empfinden wir als Kitsch? Und warum lieben und verachten wir ihn zugleich?
Ab dem 1. Juli beginnt die Ausstellung „Wink mit dem Zaunpfahl – offensichtlich geht es um Gärten“.Während Vorgärten stolz präsentiert werden, verschwinden die Gärten hinter dem Haus hinter meterhohen Blickschutzhecken oder Steinmauern. Auch Steingärten spalten die Nation. Welche sozialen Regeln existieren in den grünen Wohnzimmern? Was soll sichtbar, was soll unsichtbar sein? In dieser Ausstellung geht das Museumsteam der Frage nach dem Sozialen im „Garten“ auf den Grund und wirft einen Blick auf die Menschen und ihre Gärten.
Die Rolle der Frau
Im Bergischen Freilichtmuseum in Lindlar wird die Ausstellung „Land-Frauen-Arbeit“ in der Weimarer Republik bis zum 30. September verlängert. Sie wirft einen Blick auf die Lebensumstände und Bildungsmöglichkeiten junger Frauen auf dem Land in den 1920er-Jahren.
Ein weiteres Ausstellungsthema namens „Frauensache!“ widmet sich der weiblichen Berufstätigkeiten früher und heute auf dem Land. Es geht unter anderem um die Tätigkeit von Hebammen, Gemeindeschwestern, Drogistinnen und Ärztinnen.
Umgang mit dem Tod
Eine Sonderausstellung im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath widmet sich bis zum 29. September dem Tod.
Das Bewusstsein über das Ableben erdet die Menschen, aber die Angst davor führt nicht selten auch zu seiner gedanklichen Verdrängung. So betrifft der Tod nicht nur die Toten, sondern auch die Lebenden.
Die Ausstellung möchte daher die Sicht auf beide Seiten lenken, auf den Sterbeprozess und den Tod sowie auf die Trauer und den Umgang damit.
Welche Bräuche und Rituale fanden und finden sich am Niederrhein? Wie wirken gesamtgesellschaftliche Veränderungen heute auf diese Prozesse? Welche verschiedenen Berufsgruppen haben sich rund um das Thema Tod entwickelt und unterliegen sie einem Wandel? Welchen Platz hat der Tod im Leben und wie gehen wir mit seiner Anwesenheit um?
Alles rund um den Besuch
Westfälisches Freilichtmuseum
Krummes Haus, 32760 Detmold, Tel. (0 52 31) 70 60
www.freilichtmuseum-detmold.de
Geöffnet: 1. April bis 31. Oktober, dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 8 €, ermäßigt 4 €, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei. Gruppen ab 16 Personen zahlen 6,50 € pro Kopf.
Westfälisches Freilichtmuseum Hagen
Mäckingerbach, 58091 Hagen, Tel. (0 23 31) 7 80 70
www.freilichtmuseum-hagen.de
Geöffnet: 1. April bis 31. Oktober, dienstags bis samstags von 9 bis 17.30 Uhr, sonntags von 9 bis 18 Uhr; an Feiertagen, auch montags, von 9 bis 17.30 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 8 €, ermäßigt 4 €, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei, freier Eintritt am 24. Mai, 7. Juli, 27. September und 25. Oktober.
Rheinisches Freilichtmuseum
Eickser Straße, 53894 Mechernich-Kommern, Tel. (0 24 43) 9 98 00
www.kommern.lvr.de
Geöffnet: täglich von 9 bis 18 Uhr (November bis Februar von 10 bis 16 Uhr).
Eintritt: Erwachsene 9,50 €,
ermäßigt 7,50 €, Jugendliche bis 18 Jahre frei. Gruppen ab 10 Personen zahlen 9 € pro Kopf.
Bergisches Freilichtmuseum
Heiligenhoven 16 a, 51789 Lindlar, Tel. (0 22 66) 9 01 00
www.freilichtmuseum-lindlar.lvr.de
Geöffnet: 1. März bis 31. Oktober, dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr, November bis 6. Januar, dienstags bis sonntags 10 bis 16 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 7 €, ermäßigt 4,50 €, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei. Geflüchtete haben freien Eintritt.
Niederrheinisches Freilichtmuseum
Am Freilichtmuseum 1 (Navi: Stadionstraße 145), 47929 Grefrath, Tel. (0 21 58) 9 17 30
www.kreis-viersen.de
Geöffnet: April bis Oktober, 10 bis 18 Uhr; dienstags bis sonntags von November bis März: 10 bis 16 Uhr
Eintritt: Erwachsene 4,50 €, ermäßigt 3,50 €, Kinder und Jugendliche von 6 bis 17 Jahren 1,50 €; samstags und sonntags frei für Kinder.
Museumsdorf Cloppendorf
Bether Straße 6, 49661 Cloppenburg, Tel. (0 44 71) 9 48 40
www.museumsdorf.de
Geöffnet: täglich von 9 bis 18 Uhr (November bis Februar von 9 bis 16.30 Uhr).
Eintritt: Erwachsene 9,50 €, ermäßigt 6 €, Kinder und Jugendliche 3,50 €, Familien 20 €.
Lesen Sie mehr: