Mehr Möglichkeiten im Wolfsmanagement?

Wolf: EU will Schutzstatus senken

Die meisten EU-Agrarminister meinen: Der Wolf gehört „geschützt“, aber nicht „streng geschützt“. Die deutsche Regierung sieht das anders. Zudem gibt es weiter Streit um den "Gloria"-Abschuss.

Die Mehrheit der EU-Agrar­minister ist dafür, den Schutzstatus des Wolfes abzusenken. Während ihres Treffens vergangene Woche forderte die ­finnische Delegation, neben dem Wolf auch den Schutzstatus von weiteren großen Beutegreifern wie dem Braunbär oder dem Luchs zu überprüfen. Genau wie der Wolf benötigten diese Arten nicht mehr den Status „streng geschützt“ in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH). Acht weitere Mitgliedstaaten unterstützten das Schreiben der Finnen an die Agrarminister, darunter Österreich, Rumänien und Italien.

Folgen der Wolfspopulation

In dem Schreiben weist die finnische Delegation auf die vielfältigen Folgen zu großer Wolfspopulationen hin. „Die sozioökonomischen Herausforderungen sind offensichtlich und die Auswirkungen der großen Beutegreifer auf die ländlichen Gesellschaften und auf die Landwirte wachsen Jahr für Jahr“, heißt es.

„Auch in Deutschland breitet sich der Wolf weiter aus und der Schutz von Nutztieren muss weiter verbessert werden“, sagte Agrarstaatssekretärin Silvia Bender. Deutschland befürworte zwar ­„einen europäischen Ansatz zum Umgang mit den Beutegreifern“. Zum Abbau von Standards im europäischen Artenschutzrecht dürfe das aber nicht führen.

Für den französischen Ministerialdirektor Phillipe Duclaud ist dagegen klar, dass „der Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention herabzusetzen ist“. Beim Wolfsmanagement gehe es schließlich um den Schutz von Nutztieren, so Duclaud. Österreichs Agrar­minister Norbert Totschnig fordert ebenfalls, den Schutzstatus des Wolfes herabzusetzen. „Auch Artenschutz muss...