Bevor es eskaliert …
Ständiges Trödeln, spontanes Aufstehen vom Esstisch oder Geschwisterstreit – im Alltag mit Kindern immer gelassen zu bleiben, fällt schwer. Damit sich solche Momente nicht zuspitzen, ist eine wertschätzende Sprache der Eltern wichtig.
Jakob spielt lieber noch mit dem Auto, statt sich Schuhe und Jacke für den Kindergarten anzuziehen. Mama Julia hat es eilig, damit sie pünktlich zur Arbeit kommt. Diese und ähnliche Situationen sind den rund 30 Eltern, die sich auf Einladung der jungen Landfrauen im Kreis Coesfeld in Nottuln-Appelhülsen trafen, aus ihrem Alltag vertraut. Von "Mama-Coach" Heide Rüther erhielten sie dort Tipps, wie sie in solch angespannten Momenten Ruhe bewahren und trotz allem wertschätzend mit dem Kind zu sprechen.
Auf diese Worte verzichten
"Worte können eine enorme Wirkung haben", betonte Heide Rüther. "Überlegen Sie genau, wie sie beim Kind ankommen. Diese vier sollten Sie möglichst meiden."
Aber: Dieses Wort schwächt das vorweg im Satz Gesagte ab, zum Beispiel "Du möchtest noch puzzeln, aber jetzt ist es Zeit, die Schuhe für den Weg zur Kita anzuziehen." Für das Kind fühlt es sich an, als ob sein Bedürfnis weniger wichtig ist. Setzen Sie stattdessen ein "gleichzeitig" ein, fühlt sich das Kind eher gesehen und wertgeschätzt. Das kann dazu führen, dass es besser mitmacht.
Nicht: Positive Aussagen formulieren, etwa "Halte dich gut am Treppengeländer fest." Das führt eher zum Ziel als "Fall nicht die Treppe herunter." Denn das Wort "nicht" nimmt das Kind meist nicht wahr.
Immer: Sätze hiermit drücken meist einen Vorwurf aus, wie "Immer d ieses Theater mit dir." Sie generalisieren und kritisieren das komplette Handeln. Stattdessen die Dinge konkret benennen, um die es geht.
Nie: Das gilt ebenso für den Begriff "nie", etwa "Nie machst du mit!" Auch hier lieber die aktuelle Situation beschreiben.
Geu
Für eine gute Beziehung
Was brauchen Sie selbst?
"So schmeckt das Landleben"
Inspirierende Kochvideos, (Landfrauen-)erprobte Rezepte, bodenständige Ideen für Haus und Garten - hier kommt unsere monatliche Portion Landleben für Sie! Ersten Dienstag im Monat
2 Gefühle erspüren: Wie fühle ich mich? – Sie sind ungeduldig und g enervt.
3 Das Bedürfnis benennen: Was brauche ich jetzt? – Sie möchten Kooperation vom Kind und selbst gelassen sein.
4 Einen Wunsch formulieren: Was ist mein Ziel? Verschaffen Sie sich Klarheit darüber, was Sie möchten! – Sie möchten, dass das Kind die Jacke und die Schuhe anzieht.
Familienalltag
Als weitere Inspiration für den Familienalltag empfahl die Expertin den Teilnehmern die folgenden Medien:
Buchtipp: "Bindung ohne Burnout" von Nora Imlau aus dem J ulius Beltz Verlag für 20 €, ISBN 978-3-407-86811-4,
Filmtipp: "Good enough parents – Der Film", unter www.goodenoughp arents.de zum Beispiel als DVD für 12,99 € erhältlich,
Kartenspiel: "Mira und das fliegende Haus – Mach ein Spiel draus!" für 29,95 € liefert kreative Anregungen für den Familienalltag, weitere Infos dazu sowie viele Podcasts für Eltern und Kinder unter www.Mira-Welt.de.
Geu
Wechsel der Perspektive
Weitere Beiträge