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 (Bildquelle: Wochenblatt)
Mareike Schulte, Redakteurin(Bildquelle: Wochenblatt)
Auf ein Wort

Schulgarten für alle

Naturerlebnisse kommen im Alltag vieler Kinder zu kurz! Kein Wunder, verbringen die meisten heutzutage doch den Großteil des Tages drinnen oder mit "Terminen", statt frei und ausgiebig im Garten, im Wald oder auf der Wiese herumzustrolchen.

Gleichzeitig wissen Mädchen und Jungen immer weniger über den Anbau von Nahrungsmitteln. Nicht nur Großstadtkinder kennen Obst und Gemüse oft nur aus der Einkaufstüte.
Ein Instrument, um in beiden Punkten gegenzusteuern, sind Schulgärten. Hier können Heranwachsende aktiv sein, sich die Hände dreckig machen und Selbstwirksamkeit erleben. Als grüne Lernorte lockern sie das verkopfte Arbeiten auf und erden Kinder wie Lehrer im wahrsten Sinne des Wortes. Das haben wir bei den Recherchen zu unserem Einblick in dieser Ausgabe festgestellt.
Allerdings: Wenn Grundschüler oder auch Gymnasiasten in Hochbeeten buddeln oder den Boden analysieren, setzt das immer die Initiative einzelner Lehrer und Lehrerinnen voraus. Denn der Schulgarten steht – mit Ausnahme von Thüringen – in Deutschland nicht auf dem Lehrplan. Lediglich für den Sportunterricht ist das Außengelände überhaupt erwähnt. Die Lehrerausbildung vernachlässigt diesen Bereich. Auch gibt es keine Statistik darüber, wie viele Schulen einen Schulgarten besitzen. In Baden-Württemberg sind es laut einer Umfrage etwa 40 %. Bundesweit liegt der Anteil vermutlich deutlich niedriger. Eine Schätzung wagt jedoch selbst die Bundesarbeitsgemeinschaft Schulgarten nicht.
Schulgarten-Arbeit kann den Unterricht im Klassenraum sinnvoll ergänzen. Dafür verdienen Lehrkräfte Unterstützung. (Bildquelle: Schulte)
Schulgarten-Arbeit kann den Unterricht im Klassenraum sinnvoll ergänzen. Dafür verdienen Lehrkräfte Unterstützung.(Bildquelle: Schulte)
An mehr Grün im Lebens- und Arbeitsumfeld der Kinder geht aber kein Weg vorbei. Zum einen, weil betonierte Schulhöfe in Hitzesommern zu Backöfen werden. Zum anderen, weil Schulen aufgefordert sind, Kinder zu zukunftsfähigem Denken und Handeln anzuregen. Im Förderprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) finden die Schulen dazu Anregung und Unterstützung. Viele Wege führen dabei raus aus dem Klassenzimmer, rauf auf den Acker oder ran ans Hochbeet.

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Schulgarten für alle – das kann ein Kartoffelprojekt für jede Grundschulklasse sein. Oder eine Saison auf dem Gemüsefeld zusammen mit Experten von der "Gemüseackerdemie". Es kann anstrengendes Buddeln und Steineschleppen bedeuten, um den Schulhof mit einer Kräuterspirale zu verschönern. Für solche Projekte gibt es tatkräftige Unterstützung auch aus der Landwirtschaft. Noch besser wird es, wenn auch die Eltern mitziehen: Mit dem Bagger anrücken, einen Pflanzplan erstellen, in den Ferien ein paar Gießtage übernehmen.
Der Schweiß wird sich lohnen: Denn jedes Kind, das verinnerlicht hat, wie viel Mühe es kostet, eine Möhre zu säen, zu pflegen und zu ernten, entwickelt ganz von selbst mehr Wertschätzung für Lebensmittel und mehr Verständnis für die Arbeit der Bauern vor Ort.

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